Seit mein Diabetes entdeckt wurde, wird mir gelehrt, dass die Einnahme von Traubenzucker die beste Möglichkeit ist, einer Unterzuckerung entgegenzuwirken. Heute bin ich schon so weit, dass ich eine richtige Aversion gegen dieses Zeug entwickelt habe. Wenn ich mitbekomme, wie die Apothekerin einem Kind einen Traubenzucker anbietet oder wie einem an Schulen beigebracht wird, dass diese kleinen Energiebomben angeblich die Konzentration fördern sollen, kann ich nur den Kopf schütteln. Unverständlich, wie man so etwas freiwillig zu sich nehmen kann. Mit der Zeit fand ich ganz passable Alternativen zum Traubenzucker. Meine Favoriten waren jeweils Datteln und Rosinen. Getrocknetes Obst ist generell ideal, um den Blutzucker in die Höhe schiessen zu lassen. Dabei hatte ich allerdings häufig das Problem, dass ich den Zeitpunkt zum Aufhören verpasste. Diese Köstlichkeiten schmecken mir einfach zu gut. Vermutlich ist es deshalb gar nicht so schlecht, bei einer Hypoglykämie auf ein Nahrungsmittel zurückzugreifen, das man nicht sonderlich mag. Geniessen kann man das Essen in einer solchen Situation ja ohnehin nicht wirklich… Wenn ich also bei einer Unterzuckerung Traubenzucker konsumiere, esse ich definitiv nicht mehr als nötig davon, wodurch ein zu starker Blutzuckeranstieg verhindert wird. Eigentlich ist diese Strategie recht sinnvoll. Tja, für viele ist der Traubenzucker eine Süssigkeit, für mich ist und bleibt er jedoch ein Medikament, welches ich nur in Notfällen konsumiere …