Die Schweizerische Diabetesgesellschaft (SDG) feierte im November 2017 ihr 60-Jahr-Jubiläum: aus einer losen Zusammenarbeit einiger Selbsthilfeorganisationen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist vor allem in den letzten Jahren eine bekannte und allseits akzeptierte und respektierte Patientenorganisation geworden.

Dass die SDG heute so gut aufgestellt ist, ist vor allem dem unermüdlichen Engagement von Doris Fischer-­Taeschler zu verdanken. Doris Fischer übernahm am 1. November 2001 im Generalsekretariat der SDG, das unter der Leitung des damaligen Generalsekretärs Daniel Adamus stand, die Aufgabe einer Projektleiterin mit einer 50%-Stelle. Sie hatte gerade ihre NPO Management Ausbildung in Fribourg abgeschlossen und war auf Stellensuche. Ihre langjährige politische Weggefährtin, Stéphanie Mörikofer-Zwez, vormalige Regierungsrätin und Gesundheitsdirektorin im Kanton Aargau, war zu der Zeit Präsidentin der SDG. Per 1. November 2003 übernahm Doris Fischer die Gesamtleitung des Generalsekretariats.
Während dieser 16 Jahre hat Doris Fischer den Ausbau der SDG zu einem nationalen Dachverband für Diabetes-Betroffene mit Weitsicht, Mut und unermüdlichem Engagement betrieben. Wesentliche Etappen auf diesem Weg waren – unter vielen anderen – die folgenden:

  • Die Schärfung des Auftritts und des Marketings durch entsprechende Massnahmen
  • Die ZEWO-Zertifizierung
  • Die Leistungsverträge mit dem BSV und die laufenden Verhandlungen mit dem BAG, die u.a. dazu führten, dass insulinbehandelte Diabetesbetroffene 400 Blutzuckerteststreifen und das dazu gehörende Gerät von der Grundversicherung zurückerstattet erhalten
  • Die Integration der Fachärzte-Gesellschaft der Endokrinologen und Diabetologen (SGED) sowie der Schweizerischen Diabetesstiftung ins Generalsekretariat
  • Auch das «d-Journal», die Zeitschrift der SDG für die Mitglieder der Diabetesgesellschaften und andere Interessierte wird ins Generalsekretariat übernommen und dessen Redaktion, die Inhalte und die Herausgabe professionalisiert.
  • Diese organisatorischen Abrundungen machen die SDG zu einer Patientenorganisation mit umfassendem und direktem Angebot.
  • Dazu gehört auch die Professionalisierung der Zusammenarbeit mit den über 20 regionalen Gesellschaften und die Einführung der entsprechenden Führungsinstrumente.
  • Die Besucherzahlen auf der SDG-Homepage belegen die Bedeutung dieser Patientenorganisation, die für die Interessen der Diabetesbetroffenen steht.
  • Die Realisierung eines Gutachtens mit der Fachhochschule Nordwestschweiz zur Stigmatisierung von Diabetesbetroffenen fand weitherum grosse Beachtung.

Es ist das Verdienst von Doris Fischer, die SDG zu einer modern organisierten, national bestens vernetzten und schlagkräftigen Verbandsorganisa­tion entwickelt zu haben. Ihre schier unermüdliche Schaffenskraft, ihre Präsenz, ihre Schlagfertigkeit und Hartnäckigkeit sind weitherum bekannt – und auch gefürchtet! Sie hat mit vollem Einsatz ihre liberale Haltung in all diesen Entwicklungen offen und transparent vertreten, und damit nicht nur der SDG, sondern auch einigen anderen Organisationen und Projekten auf nationaler Ebene den Stempel aufgedrückt. Und sie wird dies auch noch einige Zeit weiterhin tun, z. B. als stellvertretende Leiterin der Gesundheitsligen-Konferenz (GELIKO) und in der Wahrnehmung einiger Mandate im Auftrag der SDG.
Die SDG-Familie dankt Doris Fischer für Ihre grosse Arbeit im Sinne und für die Anliegen der Diabetesbetroffenen Und wir wünschen ihr für den neuen Lebensabschnitt im langsam anlaufenden Pensionierten-Status alles Gute.
Doris Fischer übergab die Geschäftsführung der SDG am 1. Januar 2018 an Christine Leimgruber, die wir hiermit herzlich willkommen heissen und uns auf die Zusammenarbeit mit ihr in einem neuen Abschnitt der Geschichte der SDG sehr freuen.

AutorIn: Juan F. Gut, Präsident der Schweizerischen Diabetesgesellschaft