Portrait Svenja Rimle

Wie fühlen Sie sich eigentlich während einer Unterzuckerung? Für mich ist das jedes Mal ein äusserst unangenehmes Gefühl. Sobald mein Blutzucker unter ca. 4mmol/l gesunken ist, geht es los. Ich beginne, mich unwohl zu fühlen. Meine Beine werden immer schwächer und scheinen so, als würden sie den Rest meines Körpers nicht mehr lange tragen können. Die Hände sind nass vor Schweiss und zittern wie Espenlaub. Eindrücke von aussen nehme ich in dieser Situation ganz anders wahr, und es erfordert meine höchste Konzentration, mich mit anderen Menschen zu unterhalten.
Wenn mich die Hypoglykämie mitten in der Nacht aus meinen Träumen reisst, ist es am schlimmsten. Wie in Trance steuere ich dann jeweils auf die Küche zu und beginne zu essen. Da ich mich noch im Halbschlaf befinde, bemerke ich leider jeweils viel zu spät, welche Mengen ich gerade in mich hineingeschaufelt habe, und fühle mich dann umso schlechter. Mit einem Grummeln im Bauch und einem leichten Anflug von Übelkeit, lege ich mich dann wieder in mein Bett und versuche einzuschlafen. Am folgenden Morgen ist mein Blutzucker oft zu hoch, da ich in der vergangenen Nacht nicht wirklich realisiert habe, wie viel ich eigentlich gegessen hatte. Natürlich kommt diese Situation nicht allzu häufig vor, doch wenn es passiert, ist es überaus mühsam.
Wie erleben Sie eine Hypoglykämie? Ich hoffe, dass ich nicht die Einzige mit solchen Erfahrungen bin…

AutorIn: Svenja Rimle