… für ausserordentliche Leistungen in der Diabetesberatung

Gewinnerinnen des Prix Servier 2018
V.l.n.r.: Regula Schinz, Marisa Dürrenberger, Verena Bättig, Sandrine Urwyler, Ana-Flor Hernandez.

Am 17. November 2018 wurde Verena Bättig und Marisa Dürrenberger anlässlich des Deutschschweizer Diabetikertages in Bern der Prix Servier 2018 überreicht.

In der Gestationsdiabetes-Sprechstunde (Schwangerschaftsdiabetes-Sprechstunde) am Universitätsspital Basel wird schwangeren Frauen aus verschiedenen Kulturen eine individuelle Begleitung in einem interdisziplinären Setting angeboten. Während der Beratung sind alle Fachpersonen vor Ort. Die enge Zusammenarbeit zwischen Diabetes- und Ernährungsberatung, Diabetologen und Gynäkologen garantiert einen optimalen Informationsaustausch innerhalb des Betreuungsteams. Frau Bättig und Frau Dürrenberger nahmen den Preis somit stellvertretend für das ganze Team der Interprofessionellen Sprechstunde für Frauen mit Gesta­tionsdiabetes mellitus in Empfang. Die ursprünglich mit Verena Bättig zusammen nominierte Arwen ­MacLean war aufgrund ihrer eigenen Schwangerschaft leider verhindert.
Die Schwangerschaft stellt sowohl für die werdende Mutter wie für das ungeborene Kind eine besonders wichtige Lebensphase dar. Bei immer mehr Frauen wird in diesem Lebensabschnitt ein Gestationsdiabetes diagnostiziert. Die Information und Aufklärung über die vorliegende Stoffwechselerkrankung und das Empowerment der schwangeren Frauen ist von äusserst grosser Bedeutung – werden dadurch doch die Weichen für das weitere Leben von Mutter und Kind gelegt. Im besten Fall kann durch eine kurze Intervention in der Schwangerschaft die Ernährung und der Lebensstil einer ganzen Familie nachhaltig beeinflusst werden.
Schwangerschafts- oder Gestationsdiabetes ist erkennbar an erhöhten Blutzuckerwerten, welche erstmals während der Schwangerschaft auftreten. Er tritt bei 10 bis 15 % aller Schwangerschaften auf und gehört damit zu den häufigsten Komplikationen. Die mit einer Schwangerschaft verbundenen Hormonveränderungen führen zu einem erhöhten Insulinbedarf bei der werdenden Mutter. Wenn ihre Bauchspeicheldrüse hierfür nicht ausreichend Insulin produziert, steigt der Blutzucker an. Der erhöhte Blutzuckerspiegel der Mutter wirkt sich auf den Fötus aus, der mit einer gesteigerten eigenen Insulinproduktion reagiert. Dieses Insulin kann jedoch, im Gegensatz zum Zucker, die «Plazentaschranke» nicht passieren. Daher werden im Fötus durch den erhöhten Insulinspiegel das Wachstum und ein vermehrter Fettaufbau angeregt. Dies führt zu übergrossen und schweren Babys.
Für seinen grossen Einsatz und sein Engagement in der Behandlung des Schwangerschaftsdiabetes erhält das Team der «Interprofessionellen Sprechstunde» den Prix Servier 2018 überreicht. Herzliche Gratulation!

Hinweis: Der Prix Servier wird in dieser Form in Zukunft nicht mehr verliehen. Eine Alternative wird derzeit geprüft. Sobald weitere Informationen vorliegen, werden wir darüber berichten.

AutorIn: Marius Gehrig