Salicornes

Beim Fischhändler an unserem Dorfmarkt stand eine junge ­Japanerin vor mir in der Reihe. Sie kaufte fünf Sorten Fische für ihr Sushi und dazu 120 g Salicornes. Ich fragte sie, was sie damit anfängt und wie sie diese zubereite.
Salicornes sind Meeralgen und gehören zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. Sie werden auch Meerbohnen, Bohne der ­Matrosen, europäischer Queller, Meerspargel oder Cornichons des Meeres genannt; denn sie gedeihen auf Wattböden an Meeres­küsten, die oft überflutet werden. In Europa vor allem an den Stränden der Bretagne und der Normandie.
Salicornes werden von Mitte Mai bis Ende August «geerntet» und vor allem von Fischhändlern angeboten. Als wertvolles Wildgemüse enthalten sie Natrium, Kalium, Magnesium und wenig Fett. Als Gewächs des Meeresstrandes haben sie einen leicht salzigen, pfefferigen Geschmack und müssen nicht noch besonders gesalzen werden.
Salicornes passen als Gemüsebeilage, abgespült und leicht angebraten, zu Fischgerichten und natürlich als Beilage zu Sushi. Sie können aber auch roh als Salat, allein oder mit Ei, Krabben oder Crevetten, zubereitet werden. Man kann sie auch blanchieren und zu Spaghetti mit Lachsstreifen servieren. Hübsch nehmen sie sich z. B. auch aus, wenn sie zusammen mit Karotten gedämpft werden.
75 g Salicornes kosteten CHF 3.20 und ergaben für uns zwei reichliche Portionen. In den Herkunftsländern, vor allem in Frankreich, gibt es sie beim Fischeinkauf in der Saison auch gratis.

AutorIn: Myrtha Frick