Junge Frau isst gesunden Salat

Gehört: «Stimmt es tatsächlich, dass die Geschwindigkeit, mit der ich esse, einen Einfluss hat auf die Gesundheit?» fragt der 47-jährige Herr O., übergewichtiger Typ-2-Diabetiker seit drei Jahren. «Da wäre es ja vielleicht einen Versuch wert, darauf zu achten. Ich bin eigentlich schon einer, der jeweils schnell mit dem Essen fertig ist».

Geantwortet: Drücken wir es fürs Erste einmal ganz vorsichtig aus: Langsam essen und gut kauen ist nie falsch! Schon lange haben Ärzte vermutet, schnelles Essen könnte Übergewicht begünstigen, weil der Organismus gar keine Zeit hat, den Appetit rechtzeitig zu bremsen.
Forscher in Japan sind dieser Frage nun systematisch nachgegangen. Sie begleiteten fast 9 000 Personen im Alter zwischen 40 und 75 Jahren in der Stadt Soka während drei Jahren. Ziel war es, zu untersuchen, ob es eine Beziehung gibt zwischen der – selbst deklarierten – Geschwindigkeit des Essens und dem Auftreten eines metabolischen Syndroms. Sie fanden tatsächlich, dass bei schnellen Essern signifikant häufiger ein metabolisches Syndrom diagnostiziert werden musste als bei Leuten, die gemütlicher essen.
Man mag einwenden, dass das Ess-Tempo nicht gemessen, sondern nur subjektiv beurteilt wurde. Auch weiss man nichts Genaues über die Kalorienzufuhr. Dennoch ist nicht wegzudiskutieren, dass schnelles Essen offensichtlich einen ungünstigen Einfluss auf die Gesundheit haben kann. Also nochmals: Langsam essen und gut kauen!

AutorIn: Dr. med. K. Scheidegger