Blutdruckmessung

Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes ist es besonders wichtig, dass auch der Blutdruck und das Cholesterin unter Kontrolle sind und auf das Rauchen verzichtet wird.

In einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Untersuchung aus Schweden ermittelte man aufgrund der nationalen Statistiken das Risiko für Erkrankungen am Herzkreislaufsystem (zum Beispiel Herzinfarkt und Schlaganfall) und das Todesrisiko von Menschen mit Typ-2-Diabetes.
Dazu wurden rückblickend Daten von mehr als 270 000 Menschen mit Diabetes Typ 2 über eine Zeitspanne von durchschnittlich 5,7 Jahren ausgewertet. Die Häufigkeit des Auftretens von Herzkreislauferkrankungen und Todesfällen wurde mit Kontrollpersonen verglichen, die keinen Diabetes hatten. Insgesamt wurden dafür aus der schwedischen Bevölkerung über 1.3 Millionen Kontrollpersonen beigezogen.
Es zeigte sich: Diabetesbetroffene, bei denen der Dia­betes, das Cholesterin und der Blutdruck optimal behandelt waren, die nicht rauchten und deren Nieren gesund waren, hatten ein gleich hohes ­Risiko, Herzkreislauferkrankungen zu erleiden oder zu versterben, wie die nicht von Diabetes betroffenen Mitmenschen. Waren jedoch das HbA1c über 7 %, der Blutdruck über 140/80 mmHg, und das sogenannte LDL-Cholesterin über 2,5 mmol/l und wurde geraucht, waren diese Risiken zwei- bis viermal grösser als bei den Vergleichspersonen ohne Diabetes. Wird zum Beispiel nur der Diabetes ausreichend gut therapiert oder wird nicht geraucht, sind die Risiken zwar kleiner, aber erreichen nie so gute Werte, wie wenn alle obigen Kontrollgrössen optimal unter Kontrolle sind.
Solche Resultate sind schon seit etlichen Jahren bekannt, allerdings aus Untersuchungen, die weniger Personen einschlossen. Es wurde hier also einmal mehr nachgewiesen, dass es sich lohnt, nicht nur den Diabetes, sondern auch den zu hohen Blutdruck und das Cholesterin optimal zu behandeln und auf das Rauchen zu verzichten. Nicht selten geht das sowohl bei den Diabetesbetroffenen selbst als auch bei den behandelnden Ärztinnen und Ärzten vergessen.

(Quelle: NEJM 2018; 379; 633-644)

AutorIn: Dr. med. A. Spillmann