Portrait von Rimle Svenja

Eine lustige Geschichte ereignete sich, als meine Familie vor einigen Jahren mit Freunden ein Restaurant besuchte, um gemeinsam eine Pizza zu essen. Dazu muss man wissen, dass auch mein jüngerer Bruder an Diabetes Typ 1 erkrankt ist.
Gerade als unsere Pizzen serviert wurden, spürte ich ein schüchternes Klopfen auf meiner Schulter. Mein Bruder stand da und beichtete mir, dass das Insulin seiner Insulinpumpe aufgebraucht sei. Zusammen huschten wir unauffällig auf die Damentoilette und schlossen uns in einer Kabine ein. Schnurstracks wurde meine Pumpe an seinem Katheter befestigt und wir verbrachten die nächsten 10 Minuten mit Warten, denn die beachtliche Menge an Insulin, welche eine Pizza benötigt, braucht eine gewisse Zeit, um in den Körper zu gelangen.
In solchen Situationen, ist es ein klarer Vorteil, einen Bruder mit derselben Krankheit zu haben. Manchmal ist es sogar recht lustig, denn man kann seine Blutzuckerwerte vergleichen, sich gemeinsam über die Krankheit ärgern, man hat immer jemanden, um über die Krankheit zu sprechen und das Wichtigste: Man fühlt sich mit seinem Diabetes niemals allein.

AutorIn: Svenja Rimle