Hallo, ich bin Gian und ich habe seit zweieinhalb Jahren Diabetes. Ich bin 9 Jahre alt und gehe in die dritte Klasse. Ich hatte immer grossen Durst und trank ungefähr sechs Liter pro Tag und nahm ein paar Kilo ab. Ich war auch immer müde. Deshalb haben wir dann rausgefunden, dass ich Diabetes habe.

Im Spital in Winterthur war ich fünf Tage, bis ich endlich wieder nach Hause durfte. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich mit meiner Grossmutter Moma im Spital Panini Bilder eingeklebt habe. Mit meiner Mutter habe ich Wettrennen gemacht in den Spitalgängen. Ich war immer schneller. Weil mein Vater fast zwei Meter gross ist, musste ich in den Nächten, wo er bei mir schlief, auf dem kleinen Elternbett liegen und er in meinem Spitalbett. Mit meiner Mutter habe ich den Silvester im Spital gefeiert. Also eigentlich habe ich geschlafen und sie hat ein Birchermüesli gegessen. Im Spital ging es mir eigentlich gar nicht gut. Ich fühlte mich, wie wenn ich jetzt dann abtauchen und sterben müsste. Ich war sehr froh, konnte ich nach den fünf Tagen wieder aus dem Spital raus und mit meinen Freunden in die Schule. Als ich wieder in die Schule gekommen bin, fragten mich alle, was denn passiert sei. Am ersten Tag ist meine Mutter mit in die Schule gekommen und hat allen erklärt, was jetzt wichtig ist für mich.

Weil meine Mutter bei mir ist, ist der Diabetes nicht so ein grosses Problem. Aber manchmal ist es nicht so leicht, weil wenn ich etwas essen will, muss immer meine Mutter kommen. Wenn sie keine Zeit hat, kommt manchmal auch mein Vater. Auch das Spritzen macht keinen Spass.

Ich finde es mega schön, dass sich meine Kollegen viel Mühe geben, vor mir nichts mit Kohlenhydraten zu essen. Speziell meine zwei besten Freunde Dario und Marco schauen immer gut zu mir und geben mir, wenn ich unterzuckert bin, etwas von ihrem Znüni ab.

Ich habe einen Sensor am Arm, mit dem ich den Blutzucker messen kann. Das ist praktisch und ich liebe es, Blutzucker mit dem Handgerät oder meinem Handy zu messen. Wenn das Handgerät manchmal mitten im Unterricht anfängt zu pfeifen, nervt es mich mega. Aber sonst bin ich froh darum. Was ich gar nicht gerne habe, ist, wenn der Sensor spinnt und meine Mutter den Blutzucker blutig messen tut.

Über später mache ich mir noch keine Gedanken, weil ich ja jetzt lebe. Wenn du neu Diabetes bekommen hast, mach dir keine Sorgen. Es gibt Schlimmeres! Ich habe mich jetzt schon recht gut daran gewöhnt und das schaffst du auch!

Auf der Zeichnung seht ihr meinen Arm mit dem Sensor und dem Gerät. Liebe Grüsse, Gian

 

 

 

 

 

 

 

Ich bin Julia und bin eine Wasserratte.

Früher mussten Mama oder Papa mir immer helfen, den Bauchgurt für die Pumpe zu wechseln, wenn ich baden wollte. Jetzt kann ich das allein und kann so auch super selber bei Freunden baden gehen und fast ganz allein in den Schwimmkurs. Dort bin ich nun am Krokodil-Abzeichen.

Zwischendurch muss ich aufstehen und kurz warten, bis die Pumpe einen Wert zeigt, dann kann ich weiter schwimmen und tauchen.

Und das Insulin für die Glacé nach dem Schwimmen kann ich auch schon selber eingebe.

Julia, 6 Jahre

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Carla (9)

    

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Noam (13)

Der Diabetes ist eine der dümmsten und anstrengendsten Autoimmunkrankheiten, die es gibt.

Für mich selbst ist es ziemlich anstrengend, dafür zu sorgen, dass es mir gut geht. Vor allem nervt es mich, dass ich alle 3 Tage einen neuen Katheter in mein Bein stecken muss.

Früher musste ich noch ca. 5x am Tag meinen Blutzuckerspiegel messen und schauen, ob dieser gut ist. Aber seit ich die Medtronic 780G habe, die ziemlich gut selbst korrigiert, bin ich auf einem guten Weg in die Zukunft mit Diabetes.

Ich persönlich mache viel Sport und daher rutsche ich oftmals in eine Unterzuckerung, aber inzwischen geht es schon ziemlich gut. Dank der vorher erwähnten neuen Insulinpumpe kann ich mein Hobby besser ausüben, alleine mit meinem Freund abhängen und alleine hinausgehen, denn meine Eltern können mich über eine App der Pumpe überwachen.

Im Moment fühle ich mich hervorragend, weil ich einen guten Freund habe, der mich immer unterstützt und einem hilft, wenn es einem mal nicht gut geht.

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Zoë (12) zeichnet sehr gern. Sie hat seit drei Jahren Diabetes Typ 1 und trägt einen Sensor am Arm wie das fröhliche Mädchen in der bunten Welt.

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Simon (als 10-Jähriger)

Der Der damals 10-jährige Simon malte dieses Bild für seine Eltern zum Valentinstag 2016. Noch immer ist Simon, der heute eine Ausbildung zum Fahrradmechaniker absolviert, froh um die elterliche Unterstützung.