Broccoli

Wie der italienische Name sagt, stammen Broccoli (lateinisch Brassica oleacea italica) aus Italien. Im Süden der Italienischen Halbinsel wurden sie schon von den «Alten Römern» als «Pompejanischer Kohl» kultiviert und geschätzt. In unseren Breitengraden sind Broccoli hingegen noch keine hundert Jahre lang bekannt; heute aber eines der beliebtesten Gemüse. Dank der italienischen Einwanderer, die in der «Neuen Welt» Arbeit und Glück suchten, haben Broccoli auch die USA in Windeseile erobert.

100 g Broccoli gedämpft enthalten ca.:

  • 30 kcal / 126 kJ
  • 91 g Wasser
  • 0,4 g Fett
  • 2,3 g Kohlenhydrate
  • 2,9 g Nahrungsfasern
  • 2,9 g Protein
  • 22 mg Magnesium
  • 1,1 mg Eisen
  • 0,4 mg Zink
  • 300 mg Kalium
  • 85 mg Calcium
  • 0,08 mg Vitamin B1
  • 0,11 mg Vitamin B2
  • 0,16 mg Vitamin B6
  • 79 mg Vitamin C
  • 44 µg Vitamin A
Broccoli sind ein Kreuzblütlergewächs, nahe Verwandte von Blumenkohl. Weitere Kohlarten aus der grossen Familie der Kreuzblütler sind Wirz, Kabis, Kohl, Rosenkohl und Kohlrabi. Als Lagergemüse geeignet sind sie – mit Ausnahme von Kohlrabi – auch besonders empfehlenswerte winterliche Vitaminspender.
Das italienische Wort Broccolo (Plural broccoli) bedeutet Kohlsprossen. Was wir davon essen, sind vor allem die Blütenstände und Blütenknospen. Das interessante neue Pulver, der Broccoli-Extrakt (siehe Artikel von Dr. Alexander Spillmann, «Broccoli statt Tabletten») wird vorwiegend aus den Broccolisprossen gewonnen. Kochen Sie, wenn Sie Broccoli zubereiten, den Strunk resp. die Sprossen aber ruhig mit; sie sind besonders aromatisch. Und Strunk und Blütenknospen enthalten wertvolle Mineralstoffe (Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen) und die Vitamine A, C und B.
Eigentlich sind Broccoli ein Sommergemüse; sie werden aber während dem ganzen Jahr angeboten dank Importen aus Italien und Spanien und natürlich tiefgekühlt. Das kräftige Dunkelgrün von Broccoli ist im Winter – z. B. neben Rüebligemüse – auf dem Gemüseteller besonders schön. Und köstlich sind Broccoli auch als Suppe oder Gratin. Beim Kochen sollte der festere Strunk zuerst ins Kochwasser gegeben werden, die zarten Blütenknospen erst einige Minuten später, damit sie nicht verkochen, bevor der Strunk gar ist.
Schliesslich noch etwas Etymologie: Man kann auch «Kohl reden», d. h. Unsinn schwatzen. In dieser Bedeutung stammt das Wort allerdings nicht vom lateinischen caulis für unser Kohlgemüse; sondern aus dem Hebräischen. Im Studenten-Lexikon von 1781 taucht es auf im Sinne von «jemanden ankohlen, jemanden anschwindeln». Ich höre noch heute meine Grossmutter sagen: «Da kohlt Ihr mich aber an», wenn wir Kinder der Phantasie in unseren Erzählungen etwas gar freien Lauf liessen.

AutorIn: Myrtha Frick