Haben Sie Freude an Herausforderungen und wollen Sie Ihr Wohlbefinden steigern? Wenn Sie den ganzen Mai über an der Aktion MAYbe Less Sugar teilnehmen, haben Sie die Chance, Ihren Zuckerkonsum zu verringern, ohne dabei auf Genuss verzichten zu müssen.

Vierzig Kilogramm: So viel Zucker verzehrt jeder Mensch in der Schweiz im Durchschnitt pro Jahr. Ein Jahrhundert zuvor waren es nur drei Kilogramm. Das bedeutet, dass wir derzeit 110 Gramm Zucker pro Tag essen – mehr als doppelt so viel wie der vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) empfohlene Höchstwert.
Und die Menge an Zucker, die wir essen, nimmt immer weiter zu. Zucker wirkt ähnlich wie ein Suchtmittel, denn er aktiviert das Belohnungssystem des Gehirns: Je mehr man zu sich nimmt, desto grösser ist das Verlangen danach. Doch ein übermässiger Zuckerkonsum kann der Gesundheit schaden und zu Übergewicht, Herz-Kreislauf-Problemen und chronischen Krankheiten wie Typ-2-Diabetes beitragen.

Zuckerzusatz ist oft verborgen …
Der Zucker, der von Natur aus in bestimmten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse oder Milch enthalten ist, macht nur eine geringe Menge der täglichen Zuckerzufuhr aus. Der grösste Teil der Überdosis geht auf das Konto des Zuckerzusatzes. Dieser liefert jedoch nur leere Kalorien, die für unsere Ernährung nicht notwendig sind.
Wenn man ein Süssgetränk in grossen Schlucken leert, zum Dessert einen leckeren Berliner verschlingt oder im Lauf des Abends eine Tafel Schokolade nascht, merkt man dies sehr deutlich. Lebensmittel mit verstecktem Zucker – sogenannte Zuckerfallen – werden dagegen gern übersehen.
So enthält der Energydrink, den wir im Fitnessstudio zu uns nehmen, ebenso Zucker wie der Cocktail zum Aperitif. Auch Fertiggerichte, Saucen und Gewürze werden nur allzu oft mit Zuckerzusatz hergestellt. Um diese versteckten Zucker aufzuspüren, muss man ihre Namen kennen und sie in den mikroskopisch kleinen Listen der Inhaltsstoffe aufspüren – und selbst da sind häufig keine genauen Mengenangaben zu finden.

Eine vom alkoholfreien Monat inspirierte Idee
Inzwischen gibt es erfolgreiche Kampagnen, wie man sich den übermässigen Zuckerkonsum bewusst machen und dagegen vorgehen kann, ähnlich wie die Kampagnen gegen Alkohol und Zigaretten. So forderten die Initiatoren der 2013 in Grossbritannien gestarteten Aktion Dry January die Bevölkerung dazu auf, im Januar auf Alkohol zu verzichten. Viele Menschen folgten dem Aufruf, und die Initiative wurde zu einem grossen Erfolg. Die Kampagne zog weite Kreise, andere Länder übernahmen sie, 2021 auch die Schweiz.
Nun gibt es in der Westschweiz erstmals eine ähnliche Kampagne, die jedoch auf den Zucker zielt: MAYbe Less Sugar oder Doux MAI moins sucré wird von diabetevaud und Unisanté mit verschiedenen Partnern, darunter auch andere Diabetesgesellschaften, lanciert. Im Rahmen der Kampagne werden die Teilnehmenden aufgefordert, sich ab dem 1. Mai einen Monat lang mit weniger oder ganz ohne Zuckerzusatz zu ernähren.

Online-Rechner
«Wenn man sich für Zuckerzusatz interessiert, merkt man, dass sich gar nicht so leicht ermitteln lässt, wie viel Zucker man tatsächlich zu sich nimmt», so Léonie Chinet, Generalsekretärin von diabetevaud. «Mit einer Anmeldung bei MAYbe Less Sugar kann ich mit einem Online-Rechner meinen Verbrauch beziffern und mir Vorschläge unterbreiten lassen, wie ich den Zuckerkonsum senken kann.»
Ab April können Sie sich kostenlos mit einer E-Mail-Adresse und einem Passwort anmelden. Neben der Möglichkeit, Ihren täglichen Zuckerkonsum leicht zu berechnen, erfahren Sie während der Kampagne auch, welche Getränke und Lebensmittel den höchsten Zuckerzusatz enthalten. Ausserdem erhalten Sie verschiedene Tipps und alternative Rezepte, um sich auf andere Weise zu verwöhnen.

Wieder die Kontrolle übernehmen
Alle können selbst entscheiden, wie sie MAYbe Less Sugar angehen möchten: Entweder setzt man sich in Ruhe sein eigenes Ziel oder man lässt sich lieber als Mitglied eines Teams herausfordern, um sich gegenseitig zu unterstützen und anzuspornen. In beiden Fällen sind das Erlebnis und das Wohlbefinden die wichtigsten Ziele.

Mit dieser Kampagne können die Menschen ihr Wissen über die verschiedenen Zuckerarten erweitern und wieder die Kontrolle darüber übernehmen, wie viel Zucker sie essen. Aus Sicht von diabetevaud ist dies auch die Gelegenheit, Zucker in den Mittelpunkt der öffentlichen Debatte zu stellen und strukturelle Massnahmen zur Verringerung des Zuckerkonsums herbeizuführen.

 

Vorsicht vor verstecktem Zucker in Getränken

Da es selten vorkommt, dass wir Zuckerwürfel lutschen, stellt sich die Frage: Woher kommt der viele Zucker? Meistens handelt es sich um Zuckerzusatz.
Natürlich gibt es da auch die eigentlichen Süssigkeiten, auf die etwas weniger als die Hälfte des verzehrten Zuckers entfällt (48 %). Getränke sind die zweitgrösste Quelle (38 %). Weit abgeschlagen folgen Milchprodukte (7 %), Brot und Getreideprodukte (3 %), Suppen und Saucen (2 %), Fertiggerichte (1 %) und gesüsste Produkte auf Fruchtbasis (1 %).

Trügerische Brotaufstriche
Von dem Zucker, den wir in Form von süssen Lebensmitteln zu uns nehmen, stammt mehr als ein Viertel aus Honig, Konfitüren und Brotaufstrichen (27 %). Danach folgen Patisserie (18 %), Schokolade (14 %) und Rohzucker (14 %). Auch Feingebäck fällt erheblich ins Gewicht (9 %), ebenso wie Sirup, konzentrierte Säfte und Kondensmilch (5 %). Hinzu kommen Bonbons (4 %), Glacen (3 %) sowie Desserts und Cremen (3 %).
Und wenn wir uns die Getränke näher anschauen, die ebenfalls häufig Zuckerzusatz enthalten, zeigt sich, dass Süssgetränke und Sirup etwas weniger als die Hälfte des verzehrten Zuckers (44 %) ausmachen. Der Rest findet sich oft in Fruchtsäften (29 %) und Eistees (12 %). Weitere zuckerhaltige Nahrungsmittel sind Nektare (6 %), Energydrinks (5 %), alkoholische Getränke (4 %), Getränkepulver (3 %) und Smoothies (1 %). (Quelle: BLV, 2019.)

 

Weitere Infos dazu finden Sie unter: www.maybeless-sugar.ch