Gewiss, jetzt haben alle Arten von wunderbaren Zitrusfrüchten Saison; und es gibt – nicht nur jetzt, sondern während des ganzen Jahres – köstliche Äpfel; und auch Birnen sind noch auf dem Markt. Es waren jedoch neulich die reichen Auslagen des persischen Trockenfrüchte-Händlers an unserem Adventsmarkt, die mich auf die Idee brachten, Ihnen davon zu berichten; ist doch der Winter deren Hauptsaison.
Da gibt es gedörrte oder getrocknete Ananas, Äpfel, Aprikosen, Bananen, Birnen, Datteln, Feigen, Kastanien, Mango, Nüsse, Papaya, Pfirsiche, Pflaumen, Sultaninen, Weinbeeren, Zwetschgen.
Trockenfrüchte (100 g Doerrfrüchte enthalten) enthalten die Vitamine und Mineralstoffe sowie das Aroma und die Sonnenwärme der Monate, in denen sie reiften. Sie sind wochenlang haltbar, sie sind Leichtgewichte zum Mittragen und brauchen wenig Platz. Sie eignen sich als «Hypo-Notproviant» – im Auto, auf Wanderungen, am Arbeitsplatz, in der Schule.
Aber nicht nur das:
- Wer kennt nicht leckere Früchte- oder Birnbrote aus Trockenfrüchten?
- Dörrpflaumen können, genau wie Kastanien, ein Fleisch- oder Wildgericht bereichern.
- Sultaninen oder Weinbeeren gehören als Füllung in den Bratapfel.
- Ein beliebtes winterliches Gericht in Norddeutschland sind Dörrbohnen mit (gedörrten) Birnen und Speck.
- Ein Fruchtsalat lässt sich aus in Apfelsaft marinierten Dörrfrüchten zubereiten (z. B. Aprikosen, Apfelstückchen, Feigen, Zwetschgen, Pfirsichhälften); und man kann ihn auch noch mit entsteinten Datteln und/oder Nüssen bereichern.
- Unsere Jungmannschaft führt auf der Skipiste jeweils einen Sack getrocknete Apfelringe als Zwischenverpflegung mit.
- Getrocknete Bananen waren einmal meine einzige Verpflegung auf der 2 Tage langen Wüstendurchquerung von Aleppo nach Bagdad.
- Schliesslich ein «Bettmümpfeli», das ich in Österreich kennen lernte: 2 – 3 halbe Dörraprikosen mindestens 1 Stunde in «Marillenschnaps» (= Aprikosenschnaps, kein Likör!) einlegen und vor dem Schlafen geniessen.
- Über Nüsse (100 g Nuesse enthalten) berichtete ich Ihnen ausführlich in «d-journal» Nr. 240/2016.
- Und vom berühmten «Zug der 10 000», den 10 000 Griechen, die im 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung unter ihrem Führer Xenophon aus dem Zweistromland – über die ostanatolischen Gebirge zogen und dank der dort reichlich vorhandenen Kastanien ihre Heimat heil erreichten, erzählte ich schon einmal in «d-journal» Nr. 154/2002.