In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurde 1998 am Institut für Lebensmittelwissenschaften der ETH Zürich ein Projekt zur Erstellung einer Datenbank mit Schweizer Nährwertdaten lanciert. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV unterhält die Schweizer Nährwertdatenbank und lässt diese seit 2011 von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE pflegen und erweitern.
Die daraus entstandene Datensammlung wird über die Webseite «www.naehrwertdaten.ch» allen Interessierten – auch für wissenschaftliche und kommerzielle Zwecke – kostenlos zur Verfügung gestellt (Abb. 1). Sie ermöglicht es, Berechnungen anzustellen, um eine Über- oder Unterversorgung an Nährstoffen zu dokumentieren.
Die Schweizer Nährwertdatenbank dient als Standardinstrument zur Auswertung der ersten Ernährungserhebung der Schweiz «menuCH» und soll auch für zukünftige Ernährungserhebungen oder epidemiologische Studien als Standardinstrument eingesetzt werden. Sie dient dem Bund dazu, die Versorgung der Schweizer Bevölkerung mit den verschiedenen Nährstoffen abzuschätzen, um daraus Massnahmen abzuleiten und zum Beispiel die Ernährungsstrategie festzulegen.
Die Schweizer Nährwertdatenbank umfasst aktuell rund 10 500 Lebensmittel, die in 19 Ober- und 105 Unterkategorien eingeteilt sind, mit vollständigen Angaben zu den Makronährstoffen sowie zu Wasser-, Alkohol- und Energiegehalt (Abb. 2).
Bei den 9 450 Firmenprodukten sind nur jene Angaben abrufbar, welche die Firma zur Verfügung gestellt hat, ohne dass wir diese überprüft haben. Bei den aktuell 961 generischen Lebensmitteln stehen von den meisten alle 37 von uns erfassten Nährwerte zur Verfügung.
Das heisst: Zusätzlich zu den Makronährstoffen, dem Wasser-, Alkohol- und Energiegehalt, auch der Gehalt an Nahrungsfasern und etlichen Vitaminen und Mineralstoffen sowie die Zusammensetzung der Fette.
Auf der Homepage kann man sich einerseits über die Nährwerte der verschiedenen Lebensmittel informieren, andererseits kann über die Suchfunktion «Nährstoffe» ganz gezielt nach Lebensmitteln gesucht werden, die zum Beispiel reich an Vitamin C sind oder die pro 100 g weniger als 5 g Kohlenhydrate enthalten (Abb. 3).
Bei der Erstellung der Schweizer Nährwertdatenbank wurden Daten aus ganz verschieden Quellen zusammengetragen. Eine häufige Quelle war und ist sicher der Bundeslebensmittelschlüssel BLS aus Deutschland, aber natürlich werden auch andere Datenbanken als Quelle benützt. Gut die Hälfte der Daten stammen aus anderen Datenbanken. Diese Daten werden dort ausgeliehen.
Wir haben aber auch diverse Analysen aus der Schweiz von unterschiedlichen Labors. Zum Beispiel von Milch und Milchprodukten, haben wir ausgezeichnete Schweizer Daten, welche analysiert wurden.
Brigitte Buri, BSc BFH, Projektleiterin, Ernährungsberaterin SVDE, Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE