Verschiedene d-journale

Als 1973 in einer noch ganz von Männern beherrschten Welt von der SDG beschlossen wurde, eine Zeitschrift für Diabetiker herauszugeben, hatte jemand eine verwegene Idee: eine Frau in die Redaktionskommission zu wählen! Es war eine Arztgehilfin und Laborantin, von der man wusste, dass sie sich wegen ihres breiten kulturellen Hintergrundes sprachlich sehr gut ausdrücken konnte. Ihre neue Arbeit hat ihr ganz offensichtlich Freude bereitet. Während fast 45 Jahren und für sagenhafte 250 Ausgaben hat sich Myrtha Frick in den Dienst des «d-journals» gestellt. Sie hat unzählige kulturelle Beiträge und Apropos verfasst, Kochbücher rezensiert und Rezepte für die Veröffentlichung im «d-journal» bearbeitet. Und sie hat in beispielhafter Gewissenhaftigkeit «unsere» Zeitschrift jahrzehntelang (!) als Korrektorin vor dem «Gut zum Druck» mindestens zweimal von A bis Z durchgelesen. Wegen ihr dürfen wir uns rühmen, eine Zeitschrift mit sehr wenigen Druckfehlern zu haben. Dank ihres Korrektorates hatte Frau Frick eine bewundernswerte – und hilfreiche – Übersicht über in der Vergangenheit im «d-journal» Publiziertes. Wir alle bewundern auch ihr immenses kulturelles Wissen.
Myrtha Fricks fast jugendliche geistige Frische lenkt etwas davon ab, dass sich in den vergangenen Jahren doch ein paar körperliche Altersbeschwerden einnisten konnten. Sie hat kürzlich aus gesundheitlichen Gründen erstmals seit Bestehen des «d-journals» eine Redaktionssitzung auslassen müssen! Frau Frick hat nun beschlossen, sich zumindest teilweise zurückzuziehen. Sie möchte insbesondere im Winter keine nächtlichen Ausflüge nach Zürich mehr machen müssen. Wir verstehen das. Wir hoffen aber – dem IT-Zeitalter sei Dank –, weiterhin auf sie zählen zu dürfen als Herrin über die Druckfehler. Liebe Myrtha, liebe Frau «d-journal»: Herzlichen Dank für alles! Du hast Immenses geleistet.

Neues zulassen
Ein Neuling beim «d-journal» bin ich zwar ebenfalls nicht mehr. Aber es sind immerhin 15 Jahre und 78 Nummern, die mir fehlen, um auf eine ähnliche Vergangenheit zurückblicken zu können wie Myrtha Frick. Als ich 1989 angefragt wurde, ob ich als Nachfolger von Dr. Hannes Kappeler beim «d-journal» mitarbeiten wolle, ahnte ich nicht, dass mein «Jawort» Langzeitfolgen haben würde. Seit fast drei Jahrzehnten darf ich für die Zeitschrift tätig sein. Als praktizierender Diabetologe war es mir immer ein Anliegen, Leserinnen und Leser des «d-journals» über möglichst viele Aspekte ihrer Krankheit zu informieren, dabei den praktischen Bezug zum Alltag aber nicht zu vergessen. Nur wer viel über den Diabetes weiss, kann ihn wirklich akzeptieren und trotz der Krankheit ein weiterhin selbstbestimmtes Leben führen. Obwohl es mit einem gewissen Aufwand verbunden war, habe ich meine Arbeit immer gerne gemacht. Auch als «verantwortlicher» Redaktor habe ich mich immer als Teil eines Teams verstanden, einer Mannschaft, die gut harmonierte und sach- und konsensbezogen arbeitete.
Vor einem Jahr habe ich meine Patienten endgültig in jüngere Hände übergeben dürfen. Sehr gute Nachfolger haben mir diesen Entscheid erleichtert. Nun geht es mir mit dem «d-journal» gleich. Mit der nächsten Nummer wird Dr. Alexander Spillmann den Posten des verantwortlichen Redaktors übernehmen. Wir alle durften ihn in den vergangenen Jahren nicht nur als kompetenten, schreibgewandten und engagierten Diabetologen sondern auch als angenehmen Mensch kennenlernen. Ich bin glücklich, dass er bereit ist, dieses Amt anzunehmen. Herzlichen Dank, Alexander!
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser des «d-journals», möchte ich für das langjährige Vertrauen danken. Gerne werde ich auch «im zweiten Glied» noch den einen oder anderen Artikel schreiben. Als Pensionär freue ich mich aber auch auf Neues.

AutorIn: Dr. med. K. Scheidegger