Frau setzt sich Kontaktlinse ein

Das Wissen ist nicht neu: Schon 1983 (!), Ausgabe Nr. 42, haben wir im «d-journal» davon berichtet und 2014 (Ausgabe Nr. 230) das Thema noch einmal aufgegriffen: Der Glukosegehalt der Tränenflüssigkeit widerspiegelt die Konzentration des Blutzuckers.

Heute sind wir einen Schritt weiter: Forscher aus Südkorea haben dieses Wissen ausgenutzt und vor kurzem eine weiche Kontaktlinse konstruiert, die mit einem Glukosesensor und einer kleinen LED-Lichtquelle ausgerüstet ist.
Der Sensor misst den Zuckerspiegel in der Tränenflüssigkeit. So lange dieser im normalen Bereich liegt, leuchtet am Rand der Linse ein kleiner LED-Pixel auf. Ist der Zuckerwert zu hoch, löscht die LED-Leuchte aus. Eine kleine Antenne kann den gemessenen Zuckerwert in real time (Echtzeit) auf das Smartphone übermitteln. Das System funktioniert und wird gut vertragen, wie bereits mit Kaninchen getestet wurde.
Problem ist aber noch, dass der Glukosespiegel in der Tränenflüssigkeit bis zu einer Stunde dem jeweiligen Blutzuckerwert nachhinkt. Zur Messung des aktuellen Blutzuckers wäre das vorliegende System also nicht brauchbar, aber eventuell zur Abschätzung des morgendlichen Nüchternblutzuckerwertes oder zur langfristigen Überwachung der Diabeteseinstellung. – Warten wir ab.

Literaturangaben: Sci Adv 2018;4: 24.Januar: DOI: 10.1126/sciadv.aap9841

AutorIn: Dr. med. A. Spillmann